Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."

Lernprozess.

Organisationen sind Lerngemeinschaften für genau jene Personen, welche sie bilden und mit ihr, der Organisation, zu tun haben. Es sind:

1. Personen und Organisationen, welche die Organisation tragen,
2. Personen und Organisationen, welche die Organisation bilden,
3. Personen und Organisationen, welche die Organisation nutzen,
4. Personen und Organisationen, welche das Umfeld der Organisation bilden.

Der Lernprozess ist im Organisationslernen nicht begrenzbar. Das Lernen ist irreversibel.

Es gibt keine Möglichkeit festzustellen, ob eine Organisation "richtig" gelernt hätte und ob es auch "das Richtige" war. Es gibt keine "Abschlussprüfung" und auch keinerlei "Zertifikat". Solche Formalien würden voraussetzen, dass irgendjemand in der Lage wäre, zu prüfen und festzustellen, ob und was die Organisation (!) "gelernt" hätte. Die "Auszeichnungen" und "Preise", welche manche Organisationen erhalten, dienen in der Regel eher den Inszenierungen von ausgewählten Personen und Organisationen als Teil deren Marketings.

Der Lernprozess im Organisationslernen hat kein Ende, sondern wechselt nur die Inhalte mit den jeweils Beteiligten und Betroffenen. Es geht immer um das Lernen der Existenz, der Lebensfähigkeit, der Überlebensfähigkeit und der Anpassung an die bereits eingetretenen oder erwarteten oder selbst veranlassten oder angestrebten Änderungen und Veränderungen im Umfeld der Organisation.