Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."

Lernprozess: Bestimmung der Lehr- und Lernmittel.

Für das Organisationslernen eignen sich z.B.:

1. die Praxis,
2. Versuch und Irrtum,
3. Unzufriedenheit,
4. Handbücher, Anleitungen,
5. informeller Austausch,
6. Diskussionen, Streitgespräche,
7. Verhandlungen,
8. formale Vorgaben wie Standards, Normen,
9. Warnungen, "Geheimtipps", Drohungen,
10. Märchen, Mythen,
11. Geschichten, "Gerüchte", Klatsch und Tratsch,
12. Spionage, Klonen,
13. Wettbewerb und Konkurrenz,
14. Begriffe, Symbole,
15. Moden, Trends,
16. Standardisierungen, Normierungen,
17. Forderungen,
18. Versprechungen, Auslobungen,
19. Angebote, Nachfragen, Rückmeldungen,
20. Aufträge, Vorgaben, Weisungen,
21. Vorlagen, Modelle, Planspiele,
22. Szenarien, "Sandkastenspiele", Auswertungen, Reflexionen.

Sind die Lehr- und Lernmittel verfügbar, wirken sie sich unmittelbar in dem Moment aus, in welchem eine Person Kenntnis davon erhält und sie mit der eigenen Praxis und Situation in der Organisation verbindet. Es ist dabei gleichgültig, ob sie die Lernmittel versteht und auf welche Art und Weise die Lernmittel angewendet werden: Sie sind über die Person in die Organisation eingeflossen.

Organisationen verhindern oder filtern zumindest mit großem Aufwand die verfügbaren Lehr- und Lernmittel und sortieren aus, was zumindest im Moment nicht zum vorherrschenden Geist und der Kultur der Organisation passt oder zu passen scheint. Was nicht in die Organisation eindringt, wirkt außerhalb der Organisation weiter auf das Umfeld oder als Umfeld.