HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Prozesslernen: Taxonomie der Lernziele: Lernen von Prozessen.

Alles was ist, ist das Ergebnis von Prozessen.

Prozesse brauchen Zeit. Sie sind also eine Zeitfigur (Zeitraumfigur).
Prozesse benötigen einen Raum, in welchem sie geordnet nach den eigenen Gesetzen geschehen. Sie sind also auch gleichzeitig eine Raumzeitfigur.

Prozesse führen zu endgültigen Ergebnissen und Veränderungen, die irreversibel sind. Die Ergebnisse sind immer die besten und einzigen, die durch den jeweiligen Prozess und seinen Rahmenbedingungen möglich war.

Die Organisationen sind in vielfältige Prozesse eingebunden und lösen selbst eine Fülle von Prozessen aus. Die meisten Prozesse laufen unbemerkt und damit ungesteuert und ungeregelt (= selbstgesteuert, eigendynamisch und selbstorganisiert) ab. Nur ein geringer Teil der Prozesse in Organisationen kann von der Organisation auch maßgeblich beeinflusst werden. In der Regel sind es nur die Binnenprozesse.

Prozesse sind unumkehrbar. Sie können nicht rückgängig gemacht werden. Sie können auch nicht ungeschehen gemacht werden. Prozesse können nur bezüglich des weiteren Verlaufes beeinflusst werden.

Die Prozesse laufen immer von selbst so optimal ab, wie es sie situativen Rahmenbedingungen erlauben. Prozesse können deshalb nicht "verbessert" werden: Es können nur die Rahmen und die Bedingungen für die Prozesse verändert werden.

Prozesse setzen sich z.B. fort,

  1. sobald die entsprechenden Rahmenbedingungen gegeben sind.
  2. so lange wie die für die Prozesse erforderlichen Ressourcen zur Verfügung stehen.
  3. so lange wie die Rahmenbedingungen der Dynamik des Prozesses angepasst werden oder sich anpassen.
  4. so lange die Selbstorganisation der Prozesse ungestört bleibt.

Prozesse können z.B.:

  1. sich selbst auslösen.
  2. ausgelöst werden.
  3. geregelt werden.
  4. gesteuert werden.
  5. verhindert werden.
  6. gestoppt werden, angehalten werden.
  7. überlagert werden.
  8. sich wechselseitig aufheben.
  9. sich addieren, "aufschaukeln".
  10. sich wechselseitig behindern.
  11. sich wechselseitig bedingen.
  12. sich aneinander reihen.
  13. im Vordergrund ablaufen.
  14. im Hintergrund ablaufen.
  15. parallel ablaufen.
  16. ineinander übergehen.
  17. eskalieren.
  18. implodieren, d.h. in sich zusammenfallen.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den Prozessen sind z.B.:

  1. Lernen zu akzeptieren, dass die Struktur der Organisation per se bestimmte Prozesse auslöst und begünstigt und gleichzeitig andere verhindert bzw. behindert.
  2. Lernen zu ermitteln, an welchen übergeordneten Prozessen die Organisation beteiligt ist und wie die Ergebnisse für die Organisation ausschauen; erkennbar sind die verfügbaren Ressourcen für die Organisation und die Aufnahmebereitschaft für die Ergebnisse der Organisation.
  3. Lernen, die Rollen und Funktionen der Organisation und den übergeordneten Prozessen zu ermitteln.
  4. Lernen, die bestehenden wesentlichen Rahmenbedingungen für die Binnenprozesse zu erkennen.
  5. Lernen, die faktischen Ergebnisse als logische Ergebnisse der Prozesse zu verstehen, die sie hervorgebracht haben.
  6. Lernen zu ermitteln, welche Prozesse bereits gut organisiert erscheinen und welche nicht.
  7. Lernen, die so genannten Stellgrößen zu ermitteln, über welche die Organisation verfügt, um Prozesse beeinflussen zu können.
  8. Lernen zu ermitteln, wie die Rahmenbedingungen gestaltet werden können, damit die Prozesse (besser) aufeinander abgestimmt werden.
  9. Lernen zu akzeptieren, dass Prozesse nicht machbar (herstellbar) sind.
  10. Lernen zu akzeptieren, dass die Prozessdynamik sich immer von selbst auf die jeweiligen tatsächlichen Rahmenbedingungen einstellt.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für die Prozesse in der VPMA berücksichtigt, dass die Projekte stets Teile von übergeordneten Prozessen sind, zu welchen sie durch Ergebnisse beitragen. Ferner werden die Betroffenen und Beteiligten auf die Binnenprozesse im Projekt und im Projektmanagement aufmerksam gemacht und auf die Wechselbeziehungen, die sich zu den allgemeinen Prozessen ergeben werden, müssen, können oder sollen und wie diese gestaltet und beeinflusst sowie genutzt werden können.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

  1. anfällt,
  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).