HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Prozesslernen: Taxonomie der Lernziele: Lernen von unterschiedlichen Prozessqualitäten und Prozessdynamiken.

Manche Prozesse können nur einmal stattfinden, andere mehrfach, einige geschehen permanent. Die Qualitäten und Dynamiken der Prozesse können sehr verschieden sein. Je ähnlicher oder gar gleichartiger ein Prozess ablaufen soll, umso höher sind die Anforderungen an die Rahmenbedingungen, die Ressourcen und die Regelung und Steuerung des Prozesses.

Führt ein Prozess einmal zu den erwarteten und gewünschten Ergebnissen, werden eben diese auch von den weiteren Prozessen erwartet. Wenn nicht, werden die Rahmenbedingungen, die Ressourcen, die Regelung und die Steuerung verändert. Immer wieder.

Es geschehen z.B. ständig folgende gleichzeitigen Prozesse:

  1. Regelprozesse,
  2. Ausnahmeprozesse (Prozesse mit Besonderheiten, die von den Regelprozessen abweichen,
  3. Sonderprozesse (Prozesse, die temporär oder generell andere Prioritäten erhalten wie z.B. Projekte, "Chefsachen"),
  4. Selbstorganisationsprozesse. Das sind die häufigsten. Sie bilden sich spontan und situativ, um die jeweilige Situation zu bewältigen, Selbstregulierungsprozesse,
  5. Austauschprozesse aller Art (Emissionen, Immissionen, Klima),
  6. Natürliche Prozesse (Tagesablauf, Wetter, Jahreszeiten),
  7. Naturgesetze (chemische Prozesse, Prozesse nach physikalischen Gesetzen),
  8. Verwertungsprozesse,
  9. Wachstumsprozesse,
  10. Verfallsprozesse.

Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den Prozessqualitäten und Prozessdynamiken sind z.B.:

  1. Lernen, erstmalig in den Vordergrund tretende Prozesse als solche wahrzunehmen.
  2. Lernen, bei erstmalig in den Vordergrund tretenden Prozessen ihre intendierte Prozessdynamik zu erkennen.
  3. Lernen, die erwartete Prozessdynamik und den erwarteten Prozessverlauf mit dem tatsächlichen Geschehen vergleichen und die Sonderheiten ermitteln.
  4. Lernen, die Prozesse nach ihren Arten, Dynamiken und Qualitäten zu strukturieren.
  5. Lernen, die Ähnlichkeiten und Unterschiede der vergleichbaren Prozesse zu erkennen.
  6. Lernen, die gemeinsamen und individuellen Rahmenbedingungen der vergleichbaren und nicht vergleichbaren sowie einmaligen Prozesse zu erkennen.
  7. Lernen, die Anforderungen an die Rahmenbedingungen auch den Prozessen in Anforderungen an die Organisation, Führung, Regelung und Steuerung umzusetzen.
  8. Lernen, die Organisation so zu gestalten, dass die Rahmenbedingungen für die erwünschten Prozesse in der erwarteten Art und Weise ablaufend und die erhofften Ergebnisse zeitigen.
  9. Lernen, die Prozesse zu einer Gesamtarchitektur aller Prozesse für einen bestimmten Zeitraum zu gliedern.
  10. Lernen, die gleichzeitige Regelung und Steuerung aller Prozesse im erforderlichen und ausreichenden Maße zu sichern.
  11. Lernen, die Prozesse gegebenenfalls zu anzuhalten, wenn die Dynamik oder die Qualität oder die voraussichtlichen Ergebnisse nicht (mehr) den Erwartungen und Anforderungen entsprechen.

Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:

Die Mediendidaktik für die Prozesse in der VPMA anerkennt die Eigendynamik der Prozesse in den Projekten und im Projektmanagement sowie ihre Eingriffe in die laufenden Prozesse der Organisation insgesamt. Die Betroffenen und Beteiligten werden immer wieder z.B. durch Leitfragen, Hinweise und Mahnungen auf den notwendigen, aber auch ausreichenden Steuerungs- und Regelungsbedarf aufmerksam gemacht; sowohl genereller als auch spezieller Natur.

 

Empfehlung:


Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:

  1. gefällt,
  2. auffällt,
  3. missfällt,
  4. zufällt,
  5. fehlt.

Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:

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  2. entfällt,
  3. verfällt,
  4. zerfällt,
  5. abfällt.

...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen (wollen, können, dürfen, müssen).