Prozesslernen: Taxonomie der Lernziele: Lernen von
unterschiedlichen Prozessqualitäten und Prozessdynamiken.
Manche Prozesse können nur einmal stattfinden, andere mehrfach,
einige geschehen permanent. Die Qualitäten und Dynamiken der
Prozesse können sehr verschieden sein. Je ähnlicher oder gar
gleichartiger ein Prozess ablaufen soll, umso höher sind die
Anforderungen an die Rahmenbedingungen, die Ressourcen und die
Regelung und Steuerung des Prozesses.
Führt ein Prozess einmal zu den erwarteten und gewünschten
Ergebnissen, werden eben diese auch von den weiteren Prozessen
erwartet. Wenn nicht, werden die Rahmenbedingungen, die Ressourcen,
die Regelung und die Steuerung verändert. Immer wieder.
Es geschehen z.B. ständig folgende gleichzeitigen Prozesse:
- Regelprozesse,
- Ausnahmeprozesse (Prozesse mit Besonderheiten, die von den
Regelprozessen abweichen,
- Sonderprozesse (Prozesse, die temporär oder generell andere
Prioritäten erhalten wie z.B. Projekte, "Chefsachen"),
- Selbstorganisationsprozesse. Das sind die häufigsten. Sie
bilden sich spontan und situativ, um die jeweilige Situation zu
bewältigen, Selbstregulierungsprozesse,
- Austauschprozesse aller Art (Emissionen, Immissionen,
Klima),
- Natürliche Prozesse (Tagesablauf, Wetter, Jahreszeiten),
- Naturgesetze (chemische Prozesse, Prozesse nach
physikalischen Gesetzen),
- Verwertungsprozesse,
- Wachstumsprozesse,
- Verfallsprozesse.
Die Lernziele für das Organisationslernen bezüglich den
Prozessqualitäten und Prozessdynamiken sind z.B.:
- Lernen, erstmalig in den Vordergrund tretende Prozesse als
solche wahrzunehmen.
- Lernen, bei erstmalig in den Vordergrund tretenden Prozessen
ihre intendierte Prozessdynamik zu erkennen.
- Lernen, die erwartete Prozessdynamik und den erwarteten
Prozessverlauf mit dem tatsächlichen Geschehen vergleichen und
die Sonderheiten ermitteln.
- Lernen, die Prozesse nach ihren Arten, Dynamiken und
Qualitäten zu strukturieren.
- Lernen, die Ähnlichkeiten und Unterschiede der
vergleichbaren Prozesse zu erkennen.
- Lernen, die gemeinsamen und individuellen Rahmenbedingungen
der vergleichbaren und nicht vergleichbaren sowie einmaligen
Prozesse zu erkennen.
- Lernen, die Anforderungen an die Rahmenbedingungen auch den
Prozessen in Anforderungen an die Organisation, Führung,
Regelung und Steuerung umzusetzen.
- Lernen, die Organisation so zu gestalten, dass die
Rahmenbedingungen für die erwünschten Prozesse in der erwarteten
Art und Weise ablaufend und die erhofften Ergebnisse zeitigen.
- Lernen, die Prozesse zu einer Gesamtarchitektur aller
Prozesse für einen bestimmten Zeitraum zu gliedern.
- Lernen, die gleichzeitige Regelung und Steuerung aller
Prozesse im erforderlichen und ausreichenden Maße zu sichern.
- Lernen, die Prozesse gegebenenfalls zu anzuhalten, wenn die
Dynamik oder die Qualität oder die voraussichtlichen Ergebnisse
nicht (mehr) den Erwartungen und Anforderungen entsprechen.
Bedeutung für die Mediendidaktik in der VPMA und durch die VPMA:
Die Mediendidaktik für die Prozesse in der VPMA anerkennt die
Eigendynamik der Prozesse in den Projekten und im Projektmanagement
sowie ihre Eingriffe in die laufenden Prozesse der Organisation
insgesamt. Die Betroffenen und Beteiligten werden immer wieder z.B.
durch Leitfragen, Hinweise und Mahnungen auf den notwendigen, aber
auch ausreichenden Steuerungs- und Regelungsbedarf aufmerksam
gemacht; sowohl genereller als auch spezieller Natur.
Empfehlung:
Feststellen,
festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was Ihnen:
- gefällt,
- auffällt,
- missfällt,
- zufällt,
- fehlt.
Feststellen, festhalten, (handschriftlich) sofort notieren, was:
- anfällt,
- entfällt,
- verfällt,
- zerfällt,
- abfällt.
...und entscheiden, was Sie mit Ihren Aufzeichnungen anfangen
(wollen, können, dürfen, müssen).