HCS Human Capital System

Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: "Organisationslernen - lernende Organisation."



Lernstatus Beruf: Taxonomie der beruflichen Lernziele.

Zitat aus: Heinrich Keßler: Entwurf für eine Lernende Gesellschaft, 1998:

"Überträgt man die Lernbegriffe auf das berufliche Lernen, so bedeuten beispielsweise:

kognitives Lernen: = Die Aneignung von Hintergrundwissen, Standards, Regeln, Vorschriften, Gesetzen, Usancen, Anleitungen, Methoden, Verfahren usw. für oder in einem bestimmten Beruf (Lernen von Expertenwissen). Dieses Lernen geschieht durch Unterricht, Training, Anleitung, Studium, Seminare usw.

affektives Lernen:= Die Einstellung zum Beruf, zu Kunden, Lieferanten, Vorgesetzten, Kollegen, zum Unternehmen, zu den Aufgaben, zu Familie und Beruf, Karriere usw. Dieses Lernen wird gefördert durch alle Lehr- und Lernmethoden, die eine Auseinandersetzung mit sich und dem beruflichen Umfeld ermöglichen und erfordern.

psychomotorisches Lernen: = Der Erwerb von Fähigkeiten und Fertigkeiten des Berufes, z.B. handwerkliche Fertigkeiten, Umgang mit Maschinen und Geräten, Werkzeugen usw. Dieses Lernen erfordert Unterweisung, Vormachen, Nachmachen, Üben, Üben, Üben.

Entlernen: = Berufswechsel, Aufgabenwechsel, Einführung neuer Methoden, Techniken, Abläufe, Standards usw. Die Lehr- und Lernformen ähneln oft den Formen der Organisationsentwicklung.

Kulturelles Lernen: = Die Ausbildung von Normen, Standards, Werten, "Allgemeinen Geschäftsbedingungen", Usancen, Spielregeln , usw.

Spirituelles Lernen: = Vertiefung und Verbreiterung des Berufsbildes (Spezialisierung, Differenzierung, aber auch die Integration von Wissen, Erfahrungen und Erkenntnissen aus anderen Professionen und aus der Forschung.

Das berufliche Lernen ist heute ebenfalls ein Lebenslanges Lernen. Das Lernen zu lernen, also die Fähigkeit, sich Neues rasch und dauerhaft anzueignen und Überholtes durch Neues zu ersetzen, ist heute zu einer Schlüsselqualifikation geworden.

Auf dem Feld des beruflichen Lernens kooperieren die Organisationen meist mit Berufsverbänden, allgemeinen und speziellen Bildungseinrichtungen und nutzen zunehmend die Formen der kooperativen und autonomen Selbstqualifizierung und Expertenberatung. Das berufliche Lehren und Lernen wird immer mehr durch Multimedia unterstützt.

Der Aspekt des Lebenslangen Lernens auf der Lernebene "Berufliches Lernen" beginnt mit der Bewusstmachung der Talente und Interessen, was meist über die Art des gewählten Berufes entscheidet. Mit der Schul- und Berufsausbildung werden Grundsteine gelegt, Prüfungen, Examina, Diplome, Gesellen - und Meisterbriefe sind begehrt als Nachweise von erworbenen Fähigkeiten. Im Berufsleben spezialisiert man sich zumeist. Nahezu jeder Berufsstand hat seine Standards, die erlernt, modifiziert, angepasst und entwickelt werden müssen. Neue Verfahren, Methoden, Techniken, Arbeitsformen sind zu integrieren, die wechselnden Arbeitsbedingungen und Arbeitsumfelder bilden permanente Herausforderungen zu (neuem) sozialen Lernen im Team, als Gruppe oder als soziodemographische Gruppierung. Die Übernahme von Führungsverantwortung eröffnet weitere Lernchancen. Konflikte und Krisen zeigen oft unvermittelt die Grenzen bisheriger Kompetenzen und Lösungsstrategien auf. Die erworbenen Fähigkeiten sind an den Nachwuchs und an Nachfolger weiterzugeben, die neuen Erkenntnisse aus Lehre, Forschung und Erfahrungen zu verarbeiten. Nicht selten gilt es dabei auch, sich von lieb gewordenen Gewohnheiten zu verabschieden. Mit dem Ausscheiden aus dem Berufsleben können neue Wege gesucht und gefunden werden, die beruflichen Qualifikationen im Privatleben einzusetzen und weiter zu nutzen.

Die Mediendidaktik für den Wissensprozess in der VPMA unterstützt alle beschriebenen Facetten des beruflichen lebenslangen Lernens auf dem Schwerpunkt Projekte und Projektmanagement.

 

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